Gegenwart / Ricklinger Masch
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Die Ricklinger Masch

Seit 1953 ist die Ricklinger Masch Landschaftsschutzgebiet. Das Ziel von solchen besonders ausgewiesenen Gebieten ist es, die charakteristische Landschaft einer Region mit ihren wertvollen Lebensräumen zu schützen. Als Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes 'Obere Leine' soll dieses Gebiet so dauerhaft für die naturbezogene Erholung und wegen seiner Bedeutung für den Naturhaushalt erhalten bleiben.
Die Einwohner Hannovers nutzen die südliche Leineaue, und mit ihr die Ricklinger Masch, als Naherholungsgebiet für zahlreiche Aktivitäten, sowohl sportlicher Art, als auch einfach zum Ausruhen. Das Wegenetz ist gut ausgebaut und erschließt neben der Leineaue auch die Möglichkeit, sich einfach zwischen verschiedenen Teilen der Stadt z. B. per Fahrrad zu bewegen.
Die südliche Leineaue ist eine der wichtigsten, großräumigen Erholungslandschaften der Stadt und des Umlandes. Die günstige Lage zur Stadt Hannover und die Kiesteiche tragen dazu bei, dass die Masch ein beliebtes Ausflugsziel ist.


Niedersächsisches Naturschutzgesetz
in der Fassung vom 11. April 1994
§ 26 Landschaftsschutzgebiete
(1) Gebiete, in denen Natur und Landschaft ganz oder teilweise besonderen Schutzes bedürfen, weil
1. die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts oder die Nutzbarkeit der Naturgüter zu erhalten oder wiederherzustellen ist,
2. das Landschaftsbild vielfältig, eigenartig oder schön ist oder
3. das Gebiet für die Erholung wichtig ist, kann die Naturschutzbehörde durch Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet erklären.
(2) Die Verordnung untersagt unter besonderer Beachtung des § 1 Abs. 3 bestimmteHandlungen innerhalb des Landschaftsschutzgebietes, die den Charakter des Gebietes verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen, insbesondere das Landschaftsbild oder den Naturgenuß beeinträchtigen.

Aber auch für die heimische Tier- und Pflanzenwelt ist die Masch ein wichtiger Lebensraum. In den Weidenwäldern und Gebüschen bauen die Beutelmeisen ihr besonderes Hängenest, singen der Pirol und die Nachtigall. Tümpel und Teiche bieten Fröschen, Kröten und Molchen ein Zuhause. Im sogenannten Röhrichtgürtel der Gewässer - der Bereich um Teiche o. ä. wo Schilf, Rohrkolben und Binsen wachsen - sind unter anderen die Schwanenblume und Schwertlilien zu finden, und mit etwas Glück auch der blau schillernde Eisvogel und die Gebänderte Prachtlibelle. Auf den bunt blühenden Wiesen der Ricklinger Masch wachsen das Wiesenschaumkraut. Aber auch europäische Orchideenarten sind fast bis an die Wegeränder zu finden.
Seit 2 Jahren nun ermöglicht ein Umflutgewässer (Ricklinger Gauetwater) den ungefähr 20 in der Leine lebenden Fischarten eine ungehinderte Wanderung leineaufwärts, vorbei an Wehr und dem Wasserkraftwerk Schneller Graben.

Dreiecksteich am Wasserfehdeweg
Dreiecksteich am Wasserfehdeweg

Mittels dieser Anlage hat sich der Fischbestand in der Leine stabilisiert. Durch das somit große Nahrungsangebot hat sich der Bestand an Vogelarten erhöht, oder es sind einige Arten wieder in Erscheiung getreten, wie z. B. der Graureiher.
Nur wenige Bereiche der Ricklinger Masch stehen unter Naturschutz und haben damit einen höheren Schutzstatus als der Großteil, welcher als Landschaftsschutzgebiet eingestuft ist. Ein Umstand, der nicht einfach geändert werden kann, da ein Kompromiss zwischen dem Naturschutz und dem Erholungsbedürfnis der Menschen gefunden werden musste. Um hier die zahlreichen Freizeitaktivitäten der Menschen, nicht nur aus Ricklingen, zu ermöglichen, wurde die Masch als Landschaftsschutzgebiet eingestuft.
Dennoch müssen die Bereiche, die unter Naturschutz stehen, besonders beachtet werden. So steht das Gewässer westlich vom Dreiecksteich unter diesem besonderen Schutz. Hier gibt es zahlreiche Wasservögel, die aufgescheucht und ihr Nest im Stich lassen, und seltene Wasserpflanzen, die zerstört werden könnten.
Genauso verhält es sich mit der sogenannten Gänsewiese: Hier nisten immer wieder Vögel und sie wird als Rastgebiet genutzt. Weder sollte diese Wiese betreten werden, noch sollten hier Hunde frei herumlaufen.

Die Namen von Wegen, Brücken und Gewässern in der Ricklinger Masch

  1. Benedessenweg
    Das Dorf Benedessen in der Nähe Ricklingens wurde im Jahre 1124 erstmals erwähnt. Im Mittelalter wurde es eine Wüstung.
  2. Lorenbahnweg
    Teile des Weges sind bis Mitte des 20. Jahrhunderts als Damm für eine Lorenbahn genutzt worden. Mit den Loren wurden Lehm einer Ziegelei transportiert.
  3. Wasserfehdeweg
    In der "Wasserfehde" kämpften die Ricklinger gegen Hannover um die Regulierungsanlagen am Schnellen Graben. 1717/18 zerstörten die Bauern die Anlagen. Mehr: Wasserkrieg
  4. Am Beekestrand
    Der Weg mit Blick auf den historischen Ortskern erinnert an das Ricklinger Heimatlied: "Hoch Ricklingen, fidelet Dörp, da an der Beeke Strand". Mehr: Hoch Ricklingen
  5. Helene-Weber-Brücke
    Dr. h.c. Helene Weber (*1881 +1962) war eine der 4 Frauen im Parlamentarischen Rat (65 Mitglieder), der das 1949 verkündete Grundgesetz ausarbeitete
  6. Beekebrücke
    Der Name "Beekebrücke" gibt die im Sprachgebrauch fest verwurzelte Bezeichnung Beeke für den Teil des durch Ricklingen fließenden Flusses Ihme wieder.
  7. Wieckebrücke
    Die Brücke über das Gauetwater liegt nahe einer Flur mit dem Namen Wiecke. Der Brückenname erinnert an diese alte Ricklinger Flurbezeichnung.
  8. Bibelbrücke
    Die Brücke über das Gauetwater liegt nahe einer Flur mit dem Namen Bibel. Der Brückenname erinnert an diese alte Ricklinger Flurbezeichnung.
  9. Reitwinkelbrücke
    Die Brücke über das Gauetwater liegt nahe einer Flur mit dem Namen Reitwinkel. Der Brückenname erinnert an die alte Ricklinger Flurbezeichnung
  10. Ricklinger Gauetwater
    Ein Umflutgewässer zwischen Leine und Ihme, das die Fischwanderung unter Umgehung des Wehrs am Schnellen Graben ermöglicht. Der Name ist dem Ricklinger Platt entlehnt und bezeichnet ein schnellfließendes, geschwindes Wasser.
  11. Kuhteiche
    Kühe in der Ricklinger MaschDas Gelände um die 2 Teiche im Überschwemmungsgebiet wurde zeitweise als Weide genutzt. Kühe weideten dort von Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre.
    Foto aus dem Jahr 1969 von Dieter Hellweg.
  12. Möve-Teich
    Schwimmbad MöveDer Teich ist der Rest eines in den 30er Jahren genutzten Schwimmbades an der Leine des bürgerlichen Schwimmvereins Möve. Bis zum Bau des Umflutgewässers waren noch Betonteile der Badeanstalt zu erkennen.
  13. Ricklinger Teich
    Es ist der althergebrachte Name. Bis zur offiziellen Namensgebung wurde der Teich manchmal „Großer Ricklinger Teich” genannt.
  14. Dreiecksteich
    Es ist der althergebrachte Name. Er erklärt sich aus der dreieckigen Form des Teiches.

Wichtigster Grund den Wegen, Brücken und Gewässern einen Namen zu geben, war die Notwendigkeit in Gefahrensitutionen den herbeigerufenen Helfern (Polizei, Ärzten oder Feuerwehr) einen eindeutigen Standort nennen zu können. So haben der Rat der Landeshauptstadt Hannover den Wegen und Brücken und der Bezirksrat Ricklingen den Teichen ihren heutigen Namen gegeben.

Die Informationen wurden uns freundlicherweise von Herrn Dieter Hellweg zur Verfügung gestellt.

Wasserfehdeweg
Wasserfehdeweg
Niedersächsisches Umweltministerium
Auf dieser Seite des Umweltministeriums kann das Niedersächsische Naturschutzgesetz als PDF-Datei heruntergeladen werden
Faltblätter "Hannovers schützenswerte Natur"
"Nördliche Ricklinger Masch"
Erhältlich beim
Amt für Umweltschutz Umweltkommunikation
Prinzenstr. 4
30159 Hannover
Tel.: 0511/168-46614
Fax: 0511/168-43689
Der Pirol lebt in den Baumkronen von Laubwäldern und ernährt sich von Insekten, Larven, Spinnen und kleinen Schnecken, manchmal auch von Früchten. In Astgabeln baut er ein köcherartiges Nest. Die Männchen sind gelb und schwarz, die Weibchen oben grünlich, unten gelblich weiß.
Die Nachtigall, ein 18-20cm großer Zugvogel, ist bekannt wegen ihres Gesangs. Sie bewohnt die Ränder von Laub-/Mischwäldern, nah an Gewässern, wo sie sich von Insekten und Würmern ernährt. Die mit Haaren ausgepolsterten Nester bestehen aus Halmen, Wurzeln, Moos und Schilfhalmen.
Hettwer/Nöthel 2005
Impresssum