Geschichte / Ricklinger Sagen
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Die Teufelskuhle

An der Stelle, wo sich heute die Teufelskuhle befindet - zwischen Hemminger Badeteiche und Flutbrücke - stand vor sehr langer Zeit eine Kapelle. Dort wurde den Ungläubigen das Wort Gottes gepredigt. Eines Tages sollten viele Frauen und Männer getauft werden, da wurden sie von ihren ungläubigen Brüdern überfallen und erschlagen. Danach stürmten sie das Gotteshaus und erschlugen den Priester.

Teufelskuhle
Teufelskuhle nahe dem Hemminger Freibad

Gott zürnte über diese Untat und ließ die Erde auseinanderklappen und die Kapelle samt Sündern verschwinden. Das entstandene Erdloch füllte sich nach und nach mit Wasser und die Teufelskuhle entstand.

Noch heute, an hohen Feiertagen, soll man in der Mittagszeit die Glocken der Kapelle aus der Tiefe der Kuhle hören können.

Außerdem wird sich von einem Soldaten erzählt, der vor vielen, vielen Jahren nachts an der Teufelskuhle langging und eine riesige Gestalt aus der Erde heraussteigen sah. Als diese sich davon bewegte, verwandelte sie sich in zwei nicht weniger furchteinflößende Monster. Nur das „Vater Unser“, welches der Soldat vor sich hinmurmelte, rettete ihn vor Schlimmerem.

Nachts soll auch schon mal einem einsamen Wanderer der dreibeinige Hase erschienen sein. Nach einem kurzen Tanz verwandelt sich das merkwürdige Tier in einen feurigen Ring und verschwindet spurlos.

Wer heute im Dunkeln mal an der Teufelskuhle vorbeikommt, sollte ein Blatt des Baldrianbusches bei sich tragen, denn dann kommt man ungeschoren an der schwarzen Gestalt vorbei, die hier ihre Runden dreht. Ist man durch das Blatt nicht geschützt, wird einem schon mal das Genick gebrochen.

Schwarze Gestalten und dreibeinige Hasen sind nicht die einzigen Geschöpfe, die an diesem sagenhaften Ort erscheinen. Es gibt auch noch die glühenden Männer, die vorzugsweise an der Kuhle herumlungern und allerlei Schabernack treiben. Kommt ein Wanderer vorbei, begleiten sie ihn, allerdings nur bis kurz vor die Tore Ricklingens, danach kehren sie zur Teufelskuhle zurück.

Hettwer/Nöthel 2005
Impresssum