Fidele Dörp: St. Augustinus / ARV

Ricklingen steh auf – und nicht nur Ricklingen!

Hommage an die Kirchenmusik in der Stadtgesellschaft mit der Ricklingen-Hymne

„Ehre, wem Ehre gebührt“, ist eine bekannte Redewendung, mit der Wertschätzung und Anerkennung gegenüber Menschen und Institutionen ausgesprochen wird, die sich für und um das Gemeinwesen in der Stadt engagiert kümmern.

Eine solche Auszeichnung konnte ich von der „Arbeitsgemeinschaft Ricklinger Vereine von 1957 e.V." (ARV) innerhalb des traditionellen „BEEKE-FRÜHSTÜCK 2024“ für 60 Jahre im (nebenamtlichen) Dienst der „Königin der Instrumente“ innerhalb der Kirchenmusik und für 35 Jahre Ökumene in Ricklingen entgegennehmen.

Aus diesem Grund gilt mein Dank dem Vorstand der ARV, vertreten durch den 1. Vorsitzenden Reinhard Deppe, und im besonderen Maße Bürgermeister Thomas Klapproth für die Laudatio zu meiner Auszeichnung in einem festlichen Rahmen im Stadtteilzentrum Ricklingen: Internationalität und soziales Engagement als Markenzeichen der „Musik in St. Augustinus“.

Außerdem möchte ich mich bei den Gremien der Pfarrgemeinde St. Augustinus für die jahrzehntelange Förderung und Unterstützung der Kirchenmusik an St. Augustinus, bei den Gemeindemitgliedern aus St. Augustinus, die mich in der ARV-Veranstaltung begleitet haben und bei Thilo Wendel für die Fotoaufnahmen herzlich bedanken.

Möge die von mir komponierte und gesungene schlichte „Ricklingen-Hymne“ im Klassik- und Rap-Stil einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt Hannover leisten - zur Verteidigung der Demokratie, Freiheit und Menschenwürde:

Ricklingen steh auf – und nicht nur Ricklingen!

Winfried Dahn

Winfried Dahn (* 1947) – Pädagoge & Organist - Orte machen Menschen – Menschen machen Orte - 60 Jahre Diener der „Königin der Instrumente“ & Gäste im Talk am Turm

Laudatio von Bürgermeister Thomas Klapproth für Winfried Dahn

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
zum Beeke-Frühstück werden - wie Sie ja alle wissen - traditionell der erfolgreichste Verein sowie Personen geehrt, die sich in herausragendem Maße eingesetzt haben.
Eine(r) davon sind Sie lieber Herr Dahn, ihr 60-jähriges Jubiläum im Orgeldienst verbunden mit mehr als 30 Jahren Kirchenmusik in St. Augustinus und Ihren Abschied aus dem aktiven Dienst haben wir bereits 2021 gemeinsam begangen.
Und weil jemand wie Sie, der sich seit so langer Zeit und mit so viel Herzblut engagiert, gar nicht genug Lob erhalten kann, werden Sie heute für Ihr Wirken geehrt.

2021 haben Sie im Alter von 74 Jahren nach knapp 35 Jahren die ehrenamtliche Leitung der „Kirchenmusik in St. Augustinus" abgegeben. Wobei die Kirchenmusik für Sie ja noch deutlich früher begonnen hatte als Sie im Jahr 1963 als Organist nach St. Augustinus kamen.
Während Ihrer Zeit in St. Augustinus konnten Sie sehr viel bewirken und verwirklichen. Um jetzt mal nur eine kleine Auswahl Ihrer vielfältigen Projekte zu nennen:

• Über 5000 Gottesdienste. Andachten. Meditationen. Requien und Hochzeiten
• Musikalische Gottesdienste zu Festveranstaltungen sowie besondere Gottesdienste
• Internationale Orgelseminare, die von 2001 bis 2005 mit ca. 50 Studierenden der Russischen Gnessin Musikakademie in Moskau in St. Augustinus durchgeführt wurden. Überhaupt der Kontakt nach Russland und die jahrelange Zusammenarbeit. Ohne Sie und Ihre Mitstreiter in der Gemeinde hätten manche Künstlerinnen und Künstler vom Rang Professor Fiseiskys den Weg nicht nach Hannover-Ricklingen gefunden.
• Oder auch mal etwas ganz Anderes: Zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland fand ein Improvisationskonzert zu den Hymnen der bisherigen Fußball-Weltmeister mit dem Organisten Prof. Wolfgang Seifen aus Berlin statt.
• Der Rundfunkgottesdienst im WDR/NDR
• Oder auch die Orgelführungen für Menschen aus dem Stadtbezirk
• Die Konzertreihe „Musik in St. Augustinus" wurde im Oktober 1988 von Ihnen in Zusammenarbeit mit den Gremien der Kirchengemeinde ins Leben gerufen. In den ersten Anfängen wurde konzertante Musik im Gottesdienst und später auch internationale Konzerte angeboten: Verkündigung durch geistliche Musik und kulturelle Teilhabe in der Stadtgesellschaft. Damit wurde von Ihnen untermauert, dass Kirchen- bzw, geistliche Musik zur Kultur einer Stadtgesellschaft gehören.
• Und nicht zu vergessen: Ein besonderes Anliegen der Reihe „Musik in St. Augustinus" war das soziale Engagement mit Benefizveranstaltungen.

Die Liste Ihrer Tätigkeiten ist lang und Ihr Einfluss wird noch lange nachhallen - so wie die Klänge eines Instruments in einem Kirchenschiff.

Ich habe das damals schon bei Ihrer offiziellen Verabschiedung gesagt und ich wiederhole mich gerne: Ich bin persönlich sehr beeindruckt von Ihren Leistungen und im Namen der Landeshauptstadt bedanke ich mich für Ihr langes Engagement.
Sechs Jahrzehnte sind schon ein starkes Zeichen der Verbundenheit zur Musik und natürlich mit den 35 Jahren in St. Augustinus auch einfach ein Zeichen der Verbundenheit mit dieser Gemeinde, diesem Stadtteil.

Sie haben mit Ihrer Arbeit stets gezeigt, wie Musik in der Lage ist. Menschen zusammenzubringen. Schriftsteller Leo Tolstoi bezeichnete die Musik nicht umsonst als Kurzschrift des Gefühls.
Das passt gut zu uns, denn Hannover ist einfach eine musikalische Stadt! Wir sind mit über 400 Chören Deutschlands Chorstadt Nummer eins; unsere lebendige und international beachtete Musikszene hat uns 2014 sogar den Titel „UNESCO City of Music „eingebracht", den wir mit Stolz tragen: In diesem Jahr feiern wir sogar schon das 10-jährige Jubiläum. Musik verbindet Menschen und Kulturen. Sie spricht eine internationale Sprache, die uns miteinander über mögliche Barrieren hinaus kommunizieren lässt.
Musik führt Menschen zusammen und wenn wir an das Wort Harmonie denken, dann macht das auch absolut Sinn, heißt Harmonie doch Einklang oder Übereinstimmung.
Für Musik ist dieser Einklang ebenso notwendig wie für unsere Gesellschaft: Zusammenhalt, Respekt und ein gutes Miteinander sind Werte an denen wir uns stets orientieren sollten. Auch das ist etwas, das Sie den Menschen in und außerhalb Ihrer Gemeinde mitgegeben haben.

Mit an Ihrer Seite ist stets Ihre Ehefrau Christa, mit der sie seit 53 Jahren verheiratet sind, und die Sie über all die Jahre bei der internationalen und auch nationalen Kirchenmusik so tatkräftig unterstützt hat. Auch Ihr gebührt unser Dank!

Ich wünsche mir für Ihre Gemeinde und natürlich auch unsere ganze Stadt, dass hier in Ricklingen die Leidenschaft für die Musik auch in Zukunft und mit demselben Engagement und derselben Begeisterung weitergeführt wird. Und Ihnen lieber Herr Dahn wünsche ich für die Zukunft und natürlich Gesundheit und, dass die Musik weiterhin ein bereichernder Teil Ihres Lebens bleibt!

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Auszeichnung!

Ricklingen-Hymne

Refrain:

1. In Ricklingen an der Beeke, sitzen Menschen an der Theke,
auch Kirchen gehören dazu, sind Orte der Seelenruh. Refrain.

2. In Ricklinger Vereinen ist der Ball noch rund und die Menschen kunterbunt.
Bunt statt Braun, ist der Klang der Mitte in diesem Raum.
Refrain.

3. Demokratie lässt uns nicht ruhen, in unserer Gesellschaft gibt es viel zu tun.
Machen wir es nicht, machen ´s andere, wir brauchen Hoffnung statt Schande.
Refrain.

Text & Musik: W. Dahn, 2024