Oberricklingen

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Das Ende einer Dienstreise

Winfried Dahn wird bei einer ganz besonderen Feier in den Ruhestand versetzt

Für Viele in Hannover ist er der Mann an der Orgel in der St. Augustinuskirche, aber hauptberuflich lehrte Winfried Dahn als Studiendirektor an der Berufsbildenden Schule 6 der Region Hannover.
Seine Dienstzeit ging nun nach knapp 34 Jahren am Freitag, 31. Juli 2009, mit einer außergewöhnlichen Feierstunde auf der Orgelempore in St. Augustinus zu Ende.

Einladung
Aus der Einladung: Am 31. Juli 2009 ist Schluss. Dienstschluss. Abgang in den Ruhestand. Ende einer langen Dienstreise in der Beruflichkeit. Ein Grund zum Feiern und Danke sagen! Mit den und all den Menschen, die mir auf dieser Reise nahe und zur Seite standen.

Rund 90 Gäste waren der Einladung zur „Endstationsfeier“ gefolgt und lauschten gespannt den Ausführungen des künftigen Pensionärs, wieso er die Kirche für seine persönliche Verabschiedungsfeier wählte:
1963 war in doppelter Hinsicht der Anfang der „Dienstreise“, erklärte Winfried Dahn, da er damals nicht nur seine Berufstätigkeit als Elektriker aufnahm, sondern auch mit dem Orgelspiel in St. Augustinus begann. Er sei damals wie heute zweigleisig in Pädagogik und Musik gefahren.

Dann brachte Winfried Dahn Beispiele aus seinem Repertoire auf der Orgel zu Gehör, wobei seine Frau Christa beim Registrieren half - ganz so, wie man es aus den Orgelkonzerten in St. Augustinus kennt. Die Werke reichten von J. S. Bach über L. Boellmann bis zu G. F. Händel. Mit ehemaligen Schülern aus seiner Schulband spielte er klassische Werke und zusammen mit dem Schlagzeuger Jaime Ndombasi ein jazziges Swingstück.

Gespannt warteten die vielen Gäste auf die Laudatio von Prof. Rolf Wernstedt, an dessen Seminar an der Universität Hannover Winfried Dahn schon 1973 als Student teilnahm. In seiner rund 20-minütigen Ansprache verdeutlichte Prof. Wernstedt die vielen Stationen in der Schule und als Leiter niedersächsischer Projekte sowie die Vielschichtigkeit des beruflichen Wirkens.

An drei Projektbeispielen machte er das umfangreiche Schaffen deutlich:

Zum Ersten das vierjährige Projekt der Schulband der BBS 6 mit der Produktion und dem Vertrieb einer eigenen Schallplatte. Vor allem das Ergebnis fand der Laudator bemerkenswert: 25.000,00 DM aus dem Verkauf flossen in soziale hannoversche Projekte. „Sich für soziale Projekte einzusetzen und dafür das selbst verdiente Geld zu spenden, ist beispielhaft“, betonte Wernstedt.

 

Projekt “Schulband der BBS 6”

Schulband der BBS 6 1984
1984 im Neuen Rathaus Hannover mit dem damaligen Oberbürgermeister Herbert Schmastieg

Jugendempfang 1985 Jugendempfang 1985 Jugendempfang 1985

Einladung 1985 zum "Internationalen Jahr der Jugend" in die Villa Hammerschmidt nach Bonn als Vertreter der Landeshauptstadt Hannover. Bundespräsident Richard von Weizsäcker signiert dabei am Stand vom Verein “Jugen hilft Jugend Hannover e.V.” - der eigens für das Projekt gegründet wurde - die Platte der BBS 6-Schulband. (Fotos)

Schulband der BBS 6 Schulband der BBS 6 Schulband der BBS 6

Winfried Dahn mit einer der letzten signierten Platten (21.06.2009) und mit Herbert Schmalstieg und der BBS 6-Schulband bei der Scheckübergabe im Jugendkulturkeller (1988) sowie bei einem Konzert in der Eilenriedehalle (1984).

 

Als zweites Projekt stellte Prof. Rolf Wernstedt die 9. Hochschultage Berufliche Bildung vor, die Winfried Dahn zusammen mit einem großen Mitarbeiterstab und Sponsoren organisiert und geleitet hat. 1.500 Teilnehmer aus der Bundesrepublik konnten 1996 drei Tage lang auf dem Messegelände den Bildungskongress besuchen.

Als drittes erfolgreiches Beispiel nannte Prof. Wernstedt die EXPO 2000 mit dem niedersächsischen Bildungsprojekt „Welche Schule braucht die Zukunft unserer Welt?“, das Winfried Dahn als Dezernent des Niedersächsischen Landesinstitutes (NLI) und als Projektleiter der Arbeitsgruppe vom NLI verantwortete.

Wie bei den drei vorgestellten Projekten hat sich Winfried Dahn neben der Schule auch für weitere herausragende Veranstaltungen engagiert und erfolgreich eingebracht. „Der Ruf als engagierte Persönlichkeit mit einer durchsetzungsstarken Powerhaltung und der notwendigen Hartnäckigkeit ging ihm dabei immer voraus!“, stellte Prof. Wernstedt fest.


Michael Sternberg gratuliert als Erster zur Versetzung in den Ruhestand

Unter dem Landeswappen im Orgelprospekt der Lobback-Orgel überreichte der Schulleiter der BBS 6, Oberstudiendirektor Michael Sternberg, im Namen des Landes Niedersachsen Winfried Dahn die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand. Eine eigenhändig unterschriebene Empfangsbestätigung des jetzt offiziellen Ruheständlers ist dabei zwingend vorgeschrieben. Diese Unterschrift wurde von Winfried Dahn schnell improvisierend auf dem freistehenden Spieltisch geleistet.

Landeswappen im Orgelprospekt der Lobback-Orgel
Landeswappen im Orgelprospekt der Lobback-Orgel

Anschließend ging die Feier im benachbarten Don-Bosco-Haus (DBH) weiter. Dort gab es nach einem köstlichen Büfett weitere Reden und Einlagen. Der festliche Rahmen wurde dabei mit klassischer Musik auf der Konzertgitarre vom ehemaligen Schüler Robert Dahlhaus, mit dem Winfried Dahn in den vergangenen 25 Jahren viele gemeinsame Konzerte durchgeführt hat, untermalt.

In den Ansprachen der stellvertretenden Regionspräsidentin Angelika Walther und des Bezirksbürgermeisters Andreas Markurth stellten die beiden Kommunalpolitiker das besondere Engagement von Winfried Dahn als Organist heraus. Die von ihm von 1988 bis 2006 geleitete internationale Konzertreihe „Musik in St. Augustinus“ sei ein Leuchtturm im Stadtteil Ricklingen, in der Region Hannover und weit darüber hinaus gewesen. Nicht umsonst hat die Reihe 1998 den Bürgerpreis des Stadtbezirkes erhalten.

Angelika Walther
Angelika Walther und Andreas Markurth während der Ansprache im Don-Bosco-Haus

Die Bemerkung, im wunderschönen Ricklingen würden besonders viele engagierte Bürger wohnen, erheiterte die Festgesellschaft. Mit einem kulinarischen Präsentkorb dankte Andreas Markurth im Namen des Bezirksrates Ricklingen dem Ruheständler für die engagierte Arbeit, die – wie viele Gäste meinten – sicher auf die eine oder andere Art weitergehen werde. Ein Aspekt, den auch Dr. h. c. Herbert Schmalstieg aufgriff und so in einem persönlichen Brief zur Pensionierung an Winfried Dahn formulierte.

Familie Dahn
Winfried, Christa und Alexandra Dahn sagen danke