13. Ricklinger Kulturspaziergang

[Zurück][Übersicht][Gästebuch][Email][Email Formular][Newsletter][Chat][Suche][Impressum]

13. Ricklinger Kulturspaziergang

„Offene Pforte für gelesene Worte, harte Rhythmen und sagenhaftes Theater”

Sonntag, 6. April 2008

Start: 14.00 Uhr vor dem Freizeitheim Ricklingen

Spielort 1: Schutzbau Torstenssonstraße

Bunker
Der Bunker in der Torstenssonstraße

1
Der Bunker Torstenssonstraße, Ecke Wallensteinstraße wurde Anfang der 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gebaut und diente als Schutzraum im 2. Weltkrieg. Von 1964 bis 1965 wurde das Gebäude zu einer modernen Zivilschutzeinrichtung umgebaut. 2400 Menschen sollen nach einem atomaren Schlag für 14 bis 30 Tage in dem Bunker Schutz finden. Die gesamte Anlage ist autark, das heißt, von außen wird weder Wasser noch Energie zugeführt. Zwei Schiffsdiesel treiben die Stromgeneratoren an und aus einem unter dem Brunnen gelegenen Tiefbrunnen wird die Wasserversorgung gespeist. Die Inneneinrichtung ist recht spartanisch, es gibt einfache Holzbänke, Etagenliegen, einfache Sanitäranlagen und kleine Teeküchen.

Es liest: Gerd Zietlow


Fotos: Ulas Devrim Karasungur

Gerd Zietlow,

geboren in Lüneburg,studierte Pädagogik mit den fachlichen Schwerpunkten Musik und Geschichte an der Universität Hannover, sowie Pantomime bei Diego Leon und Schauspiel bei Christa Stahr - Spolvint. Regiekurse besuchte er in London bei Phillipe Gaulier. Er lehrt an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover Stimmbildung, Sprechtechnik, Sprachgestaltung und ist Coach für Kommunikations-, Rhetorik-, und Sprechtraining. Er trat in zahlreichen Schauspielprojekten und Literaturprogrammen auf und inszenierte unter anderem „Tod” von Woody Allen, „Der Drache” von Jewgenj Schwarz, „Nathan der Weise” von Lessing, „Ein Sommernachtstraum” von Shakespeare, „Jedermann” von Hugo von Hofmannsthal.

„Krieg spielen“

von Gudrun Pausewang

(aus: „Wenn die Sonne sich verfinstert“ – Überlebensgeschichten, Texte von Angst und Hoffnung; Steinwede, Dietrich, Hrsg.)
Literaturauswahl: Brigitte Leiss, Stadtbibliothek Hannover.

Spielort 2: Berufsbildende Schule Metall / Elektrotechnik – Otto-Brenner-Schule

bbs me
bbs me - Otto-Brenner-Schule

2
Die Otto-Brenner-Schule ist ein „offenes, dynamisches und anerkanntes Kompetenzzentrum der Region Hannover für vielfältige Formen der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung in den Berufsfeldern Metall- und Elektrotechnik”. Es gibt 5 Schulformen: Berufsschule, Berufsfachschulen, Fachoberschule, Technisches Gymnasium, Technikerschule.

142 Lehrkräfte und 12 Referendare unterrichten rund 3300 Schülerinnen und Schüler und sichern so den Nachwuchs an Fachkräften, Technikerinnen und Technikern. Die Schule kooperiert mit dem Handwerk und der Industrie und auch Auslandspraktika werden durchgeführt. Namensgeber der Schule ist Otto Brenner. Der gebürtige Hannoveraner war während der Nazizeit aktiv im Widerstand und wurde deswegen zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach dem Krieg war er Mitbegründer der Gewerkschaften und der SPD, von 1965 bis zu seinem Tod 1972, war er Vorsitzender der IG Metall. Otto Brenner war zeitweise Ratsmitglied in Hannover und gehörte auch dem Niedersächsischen Landtag an. Er war zwei Jahrzehnte der wichtigste Gewerkschaftsführer der Nachkriegszeit und hat einen bedeutenden Beitrag für die Demokratisierung des Landes und die sozialen Rechte der Arbeitnehmer geleistet.

Es spielen: Trommelfeuer


Fotos: Ulas Devrim Karasungur

Drum- und Percussion-Performances

Der Rhythmus unserer Zeit kennt viele Facetten, leise, schmeichelnde Töne und lautes hämmerndes Stampfen. Dazwischen liegt die enorme Bandbreite rhytmisch-musikalischer Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten. Trommelfeuer nutzen diese Ausdrucksformen, die zu den ältesten der Menschheit zählen und setzen mit spielerischer Einfachheit neue Akzente.

Spielort 3: Edelhofkapelle

3
Die Edelhofkapelle in Ricklingen ist um 1300 gebaut worden und zählt zu den ältesten Gebäuden Hannovers. Sie wurde im romanischem Stil aus Sandstein vom Lindener Berg gebaut. Im zweiten Weltkrieg brannte die Kapelle nach einem Bombenangriff total aus. Anfang der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde die Kapelle komplett restauriert. Heute finden dort Trauungen, Taufen, Konzerte, Lesungen und private Feiern statt. Das Innere der Kapelle, das bis zum 2. Weltkrieg ausgemalt war, ist heute sehr schlicht. Das Kruzifix und das Taufbecken sind moderne Nachkriegsschöpfungen, der Altar besteht aus einem einfachen Sandsteinblock. Seit 1987 findet alljährlich vor der Edelhofkapelle ein kleiner Weihnachtsmarkt statt und seit 2004 ist die Kapelle Kulisse für die Ricklinger Sommerspiele. Das beliebte Sommertheater findet in diesem Jahr vom 4. bis 6. Juli statt. Gespielt wird: „Der Fächer“ von Carlo Goldoni.

Es spielt: Christiane Hess / theater am barg

Christiane Hess
Christiane Hess (Foto: Martin Letsch


Foto: Ulas Devrim Karasungur

Cristiane Hess

ist in Herlstorf geboren und absolvierte ihre Schauspielausbildung an der „École internationale de théâtre Jacques Lecoq” in Paris und ihr Postgraduate Diploma im Studiengang Figurentheater an der „The Central School of Speech and Drama” in London. Neben Eigenproduktionen und Straßentheaterauftritten in Deutschland und Frankreich tourte Christiane mit der Trestle Theatre Company (GB) „Beggar's Belief” und dem Little Angel Theatre (GB) „Bluebeard” durch England und die Ukraine.
Christiane ist seit 2001 wieder in Deutschland ansässig, wirkte als freiberufliche Schauspielerin an verschiedensten Produktionen mit und gründete 2003 „das theater am barg” in Neustadt.

„Die Ricklinger Teufelskuhle”

aus dem Solotheaterprogramm: „Hexen, Heiden, Heilige”

Christiane Hess setzt Sagen und Legenden aus dem Raum Hannover für die Bühne um. Nur mit einem alten Spazierstock und einigem Humor bewaffnet, klärt Hess auf, wieso der Satan einst so lange in Hannover fest saß, woher die Ricklinger Teufelskuhle ihren Namen hat und wieso die kleine Hexeneiche daneben heute nicht mehr bevölkert ist.


Foto: Ulas Devrim Karasungur

Für die freundliche Unterstützung danken wir:

Victor Jürgen v. der Osten
Klaus Kutsche
Brigitte Leiss
Feuerwehr Hannover, Stelle für Zivil- und Katastrophenschutz
Berufsbildende Schule Metall / Elektrotechnik – Otto-Brenner-Schule
Stiftung Edelhof Ricklingen
Soundmixer des Freizeit- und Bildungszentrum Weiße Rose

Eine Veranstaltung des Freizeitheims Ricklingen
Koordination und Idee: Hartmut Herbst