Mehr Krippenplätze nur Lippenbekenntnisse?
100 Eltern und Kinder demonstrieren mit Wäscheleine und Babywäsche für die Umsetzung politischer Versprechen
Donnerstag um 11.00 Uhr auf dem Butjerbrunnenplatz, Hannover-Oberricklingen, Wallensteinstr. 32
Die Voraussetzungen scheinen ideal: Seit drei Monaten hat die St. Thomas-Kirche Räumlichkeiten für eine Krippe geschaffen. Das Jugendamt hat den Bedarf an Krippenplätze im Stadtteil bestätigt, das Kultusministerium hat die Räumlichkeiten geprüft und für geeignet befunden. Das Landeskirchenamt hat die Finanzierung der kleineren Umbauten zugesagt. Die Eltern wollen in Eigenarbeit die Wände streichen. Doch was so vielversprechend begann, wird nun im politischen Vollzug zur Odyssee: Der Antrag auf Genehmigung wird nicht erteilt: Die Finanzierung der nachhaltigen Kosten wird zum Zankapfel zwischen der Stadt Hannover und Stadtkirchenverband. Beide sehen den jeweils anderen in der Pflicht, Eltern und Kirchengemeinde werden auf Gremien und langatmige Verhandlungen verwiesen. Dabei brüsten sich sowohl Kirche als auch die Politik mit der Schaffung neuer Plätze.
100 Eltern und Kindern aus dem Stadtteil Oberricklingen ist nun der Geduldsfaden gerissen. Bis zum neuen KiTa-Jahr am 01.08.2008 sind es nur noch wenige Monate. Falls sich weder Oberbürgermeister Weil noch Stadtsuperintendent Puschmann bis Mittwoch zufriedenstellend erklären, demonstrieren die Familien am Donnerstag, 24. Januar, um 11.00 Uhr mit Wäscheleinen mit Babywäsche auf dem Butjerbrunnenplatz in Hannover-Oberricklingen (zur Marktzeit während die Vertreter politischer Parteien Wahlkampf machen). Sie fordern die Politik und die Kirche auf, ernst zu machen mit ihren Versprechungen.