Die Grünen Ricklingen

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Die Grünen in Ricklingen: Wohin mit dem Müll?

Am 5.12.07 war die Pressesprecherin von aha, Frau Saniter, zu Gast in unserer Stadtteilgruppe. Sie stellte die Entsorgungswege der verschiedenen Müllsorten bei aha vor und beantwortete unsere Fragen.
Vor über 30 Jahren wusste man schon, dass Müll nicht beliebig deponiert werden kann. Seit 2005 darf Restmüll nicht mehr unbehandelt deponiert werden. Am besten ist immer noch die Müllvermeidung. aha verfolgt in der Region Hannover das Prinzip der kurzen Wege und das Prinzip, aus jeder Abfallsorte das Beste zu machen.

Möglichst viel verwerten

45% des Mülls ist Bio-Müll und landet im Bioabfallkompostwerk. Der Restmüll soll maximal 5% organische Abfälle enthalten. Er wird mechanisch aufbereitet und zerkleinert. Heizwertreiches Material wird in der Müllverbrennungsanlage verbrannt, wobei Energie gewonnen wird. Denn seit 2005 muss mindestens die Hälfte des Mülls verbrannt werden. Der Rest wird in einer biologischen Anlage (Faulturm) vergärt. Die Vergärung funktioniert gut. Aus dem dabei entstehenden Biogas wird Strom erzeugt. Der Gärrest wird anschließend nachgerottet. Daher wird diese Anlage auch „Kalte Rotte” genannt. Auch hier werden die Gase abgesaugt, aber sie sind nicht verwertbar, sondern werden durch Umwandlung neutralisiert. Danach wird noch einmal gesiebt und der Rest auf der Deponie abgelagert.

Mit dem vor allem von der Opposition verwendeten Begriff „Kalte Rotte” soll dieses aufwendige, aber wirkungsvolle Verfahren in ein schlechtes Licht gerückt werden. Aber auch die von vielen propagierte und z.B. in Stadtstaaten praktizierte Verbrennung des ganzen Restmülls ist problematisch, weil aus dem Gemisch giftige Rückstände und Abgase entstehen und das Filtern aufwendig ist. Daher möchte auch keiner die Müllverbrennungsanlagen vor der Tür haben.

Das Klo ist kein Mülleimer

Zur Vergärung ist es gut, wenn Essensreste im Restmüll landen statt im Ausguss oder im Klo. Wasser ist ein kostbares Gut und sollte möglichst rein bleiben. Schon jetzt wird viel Trinkwasser zum Spülen verschwendet. Deshalb ist die Energiegewinnung aus Essensresten, die zerkleinert und in den Ausguss gespült werden, keine sinnvolle Alternative.

Der Gelbe Sack hat sich bewährt

Zur Diskussion um den Gelben Sack sagte Frau Saniter, dass das jetzige System in der Region Hannover gut funktioniere. Pro Einwohner(!) werden im Jahr 24 kg Leichtverpackungen gesammelt. Die festgelegten Quoten für das Recycling werden erfüllt. Der Einzelhandel hat ein Interesse am Grünen Punkt, weil er sonst alle Leichtverpackungen zurücknehmen müsste. Bei einer Vermischung von Restmüll mit Leichtverpackungen hätte der Müll das dreifache Volumen, d.h. es müssten mehr Tonnen bereitstehen, es müsste mehr Stellplätze geben und es müsste in große Sortieranlagen investiert werden. Technisch sei eine solche Sortierung mit Maschinen inzwischen zwar möglich. Aber dies allein würde zu höheren Gebühren führen. Da können die Konsumenten besser zuhause selber sortieren. Übrigens: In Stuttgart sind die Gebühren für Müll nach Aussagen von Frau Saniter 3-4 mal so hoch wie hier.

Wir wünschen Ihnen alles Gute für das Jahr 2008.

Ihr Jürgen Weßling und Ihre Sabine Tegtmeyer-Dette