JU Hannover West: Die Fähigkeiten und Kenntnisse älterer Menschen besser nutzen!
Unter Hinweis auf den fortschreitenden demographischen Wandel und den sich bereits abzeichnenden Fachkräftemangel plädiert der Ratskandidat Björn Karnick für eine verbesserte Integration älterer Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt: "Zurzeit haben die 50 - 64-Jährigen einen Anteil am Erwerbspersonenpotential von 23 Prozent, im Jahr 2020 wird er jedoch schon bei 32 Prozent liegen - bei gleichzeitig sinkender Erwerbsbeteiligung Älterer. Zahlreiche wissenschaftliche Studien machen deutlich, dass wir uns deshalb die bisherige Frühverrentungspolitik nicht länger werden leisten können. Sie ist eine gigantische Verschwendung von Humankapital, die sich eine moderne Wissensgesellschaft nicht erlauben kann."
Hier müsse endlich ein Bewusstseinswandel beginnen. Gerade im Bereich der akademisch ausgebildeten Arbeitnehmer seien in den kommenden Jahrzehnten gravierende Mängel zu erwarten. "Derzeit kommen auf 100 über 45-jährige Akademiker noch 125 Jüngere. Im Jahr 2050 wird das Verhältnis hier 100:80 sein. Die großen Potentiale Älterer, ihr Erfahrungswissen und ihre Sozialkompetenz zugunsten einer jugendzentrierten Personalpolitik ungenutzt zu lassen, ist politisch, wirtschaftlich und sozial verantwortungslos", so Karnick.
Dennoch könnten ältere Beschäftigte nur dann in größerem Umfang auf dem Arbeitsmarkt gehalten werden, wenn die Gehaltspolitik mittelfristig vom Senioritätsprinzip befreit würde. "Wir brauchen eine Anpassung der Lohnkosten an die Produktivität", so Karnick weiter.