Internationaler Frauentag

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Nein, es besteht kein Anlass, sich ruhig zu verhalten

Am Mittwoch, den 8. März, jährt sich der Internationale Frauentag.
Der Internationale Frauentag der erstmalig am 19. März 1911 in Deutschland, Dänemark, Österreich, der Schweiz und den USA stattfand, und von Frauen wie Clara Zetkin und Rosa Luxemburg mit initiiert wurde, wird zwar in den Medien erwähnt und von einigen kleinen Initiativen gefeiert, führt aber in der breiten Bevölkerungsschicht schon seit einigen Jahren eher ein bescheidenes Dasein. Plakate und Flugblätter werden kaum noch verteilt. Spannende Veranstaltungen wie Lesungen, Kabarett, Theater findet man kaum noch. Ich erinnere mich an Zeiten, als sich politisch engagierte Frauen aller Fraktionen am 8. März im Rathaus trafen, mit einem Glas Sekt auf das Erreichte anstießen und heftig diskutierten über das was noch zu verändern ist.

Immer mehr Frauen ziehen sich aus der politischen Arbeit zurück. In politischen Entscheidungsgremien ist "Frau" nur mit 7% vertreten. Keine Rede mehr davon, dass Frauen zu Tausenden auf die Straße gehen, um ihre Rechte und Forderungen laut auszusprechen.

Dabei besteht kein Anlass, sich ruhig zu verhalten. Erzwungene Schwangerschaftsabbrüche, Genitalverstümmelungen, Opfer von so genannten "Ehrenmorden" und Gewalt sind weltweit alltägliches Frauenschicksal. Nach wie vor, so lauten Schätzungen der UNO, erlebt jede 7. Frau Gewalt in ihrer Familie oder von ihrem Ehepartner. Allein in Deutschland wurden im letzten Jahr 45.000 Misshandlungen angezeigt- die Dunkelziffer dürfte mindestens noch einmal so hoch liegen, denn die meisten Frauen zeigen die Täter, die aus ihrem privatem Umfeld stammen, nicht an.

Erst am 1.1.2002 ist das Gewaltschutzgesetz, welches vorsieht, dass die Polizei den Aggressor häuslicher Gewalt mitnehmen kann und das "Opfer" in der gemeinsamen Wohnung verbleiben darf, in Kraft getreten. Bisher waren meistens die Frauen gezwungen, für sich und die Kinder in einem Frauenhaus Schutz zu suchen, gerieten finanziell ins Abseits und fanden nur schwer eine neue Wohnung. Das Gewaltschutzgesetz kann aber nur dann helfen, wenn die Frauen dazu bereit sind, die Täter anzuzeigen. Für viele immer noch ein schwerer - zu schwerer Schritt.

Nein, es besteht kein Anlass, sich ruhig zu verhalten.

Allen Frauen wünsche ich einen "lauten" 8. März.
Ihre
Angelika Walther, SPD-Regionsabgeordnete

Termin

Am Nachmittag des 08. März 2006 wird die Regionsabgeordnete Angelika Walther (SPD) - wie seit 14 Jahren - anläßlich des Internationalen Frauentags Rosen "Am Sauerwinkel" verteilen.

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