Krankenhaus Siloah

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Klinikneubau in Linden auf dem Geländes des Krankenhauses Siloah

"Die Region hat sich entschieden: Die geplante neue Klinik, die vier sanierungsbedürftige Krankenhäuser in Hannover ersetzen soll, wird auf dem Gelände des Siloah-Krankenhauses in Linden errichtet.", so war am 20. April 2005 in der HAZ zu lesen. Der Standort an der Lindener Roesebeckstrasse hat sich in nun endgültig gegen den am Oststadtkrankenhaus in Groß-Buchholz durchgesetzt.
Vorausgegangen war eine Diskussion um den richtigen Standort und die zu erwartenden Kosten. Externe Gutachter favorisierten schon früh das Siloah, wohingegen einige Chefärzte das Oststadtkrankenhaus als besseren Ort ansahen. Kritisiert wurde z. B. die Lage an einer hochwassergefährdeten Stelle nahe der Ihme und die zur Verfügung stehende Fläche. Für die Gutachter war allerdings die Innestadtnahe Lage des Geländes ausschlaggebend.

Einem Klinikneubau mit 650-750 Betten war der Sanierung der bestehenden Kliniken des am 1. Januar 1998 gegründeten Klinikums Hannover (bestehend aus Siloah, Oststadt, Nordstadt, Hautklinik Linden, Heidehaus, Psychiatrie, Geriatrie und Altenzentrum Eichenpark) der Vorzug gegeben worden. Der Neubau wird 120 bis 150 Millionen Euro kosten und soll zukünftig die Kliniken Oststadt, Siloah, Lungenklinik Heidehaus und die Hautklinik Linden in einem Gebäude beherbergen.

Schon im März setzte sich die Regionsabgeordnete Angelika Walther SPD-intern für den Standort Siloah ein:

Liebe Genossinnen, liebe Genossen,

die Neuordnung der Krankenhauslandschaft in der Region Hannover ist sicher das anspruchvollste und spannendste Vorhaben der kommenden Jahre. Die neue GmbH, die alle ehemaligen Landkreiskrankenhäuser und die Häuser des Klinikums Hannover unter einer einheitlichen Betriebsführung endgültig vereint, wird voraussichtlich im August 2005 starten. Die Vorbereitungen hierfür liegen im Zeitplan, aber es müssen noch viele Entscheidungen getroffen werden.

Liebe Genossinnen, liebe Genossen, bitte stellt euch einmal vor, was da für ein gewaltiges Projekt von uns ehrenamtlichen Regionsabgeordneten, den Mitgliedern in den zuständigen Fachausschüssen, bewältigt wird und noch bewältigt werden muss.
Sechs Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung im früheren Landkreis werden neu ausgerichtet zu Einrichtungen mit krankenhausübergreifenden Schwerpunkten und die vier Standorte in unserer Landeshauptstadt Hannover - Siloah, Hautklinik Linden (auf die ich besonders zu achten habe) Oststadt und Heidehaus, finden sich in einer neuen Großklinik zusammen.

Für den Neubau mit 650 bis 750 Betten sind Kosten in Höhe von 150 Mio Euro veranschlagt Die Finanzierung des Klinikneubaus ist noch nicht gesichert weil das Land sich um Zusagen für die Landeszuschüsse drückt. Die Sozialministerin von der Leyen (CDU) hat als Regionsabgeordnete die zügige Umsetzung der Neuordnung für die Kliniken unterstützt. Als Ministerin lässt sie nun die Region "hängen" Sie zieht immer neue Gespräche mit der Region dem Handeln vor. Die Vergabekommission, die die Zuschüsse für den Klinikneubau beschließen muss, sieht zu sehr die Interessen einzelner. Sitzen doch in diesem Gremium auch freie Träger, die natürlich kein Interesse daran haben eine kommunale Großklinik zu unterstützen. Die Forderung von Seiten der CDU nach Privatisierung der Regionskrankenhäuser wird vom Land heftig unterstützt. Für die SPD-Fraktion steht im Vordergrund, die wohnortnahe, stationäre Versorgung in der Region zu gewährleisten und die Zukunftsfähigkeit der Krankenhäuser zu sichern. Da ist die Privatisierung keine Lösung!

Die Frage des Standortes ist auch noch nicht geklärt. Obwohl die von der Region beauftragten Gutachter als geeignetsten Standort das Gelände des Siloah Krankenhauses vorschlagen wird noch über den Standort Oststadt nachgedacht. Zur Zeit überwiegen die guten Gründe für den Standort Siloah. Ich arbeite kräftig daran auch die letzten Zweifler in der Fraktion zu überzeugen. Unter anderem auch meine Regionskollegin die für "ihren" Standort Oststadt kämpft. Das ist überhaupt nicht leicht, denn auch der Standort Krankenhaus Oststadt hat Vorteile für die Menschen in der Landeshauptstadt Hannover. Die endgültige Standortentscheidung wird im Mai d. J. fallen. Ich werde Euch weiterhin informieren.
Eure Angelika Walther

In der Sitzung des Bezirksrates Ricklingen am 14. April 2005 brachte die SPD-Fraktion folgende Resolution zum Klinikneubau ein:

Resolution
Neubau einer Klinik auf dem Gelände des Siloah-Krankenhauses

Der Bezirksrat möge beschließen:
Regionsversammlung und Verwaltung der Region Hannover werden aufgefordert, sich weiter dafür einzusetzen, dass der geplante Neubau einer Klinik auf dem Gelände des bisherigen Siloah-Krankenhauses realisiert wird. Damit soll ein wohnortnahes, leistungsstarkes Krankenhaus im Westen Hannovers den dort lebenden Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt werden.

Begründung:
Wie der Berichterstattung in der HAZ vom 06.04.05 zu entnehmen ist, soll nun, trotz einer Empfehlung von Fachgutachtern, auf dem Gelände des Siloah-Krankenhauses eine neue Klinik zu bauen, ein Alternativ-Standort im Gespräch sein.
Der Bezirksrat Ricklingen ist besonders verärgert, dass sich einzelne, offenbar interessengebundene Klinikleiter an der zuständigen Verwaltung und der Politik der Region Hannover vorbei zu dem sensiblen Thema Krankenhausneubau geäußert haben.Sowohl die Regionsverwaltung als auch die entsprechenden politischen Gremien hätten noch keine Vorlage über den Standort eines Klinikneubaus beraten bzw. gar eine Entscheidung getroffen.
Für den Bezirksrat Ricklingen ist es nach wie vor wichtig, den geplanten Neubau auf dem Siloah-Gelände zu errichten, damit eine flächendeckende, wohnortnahe Versorgung gewährleistet ist. Dieser Standort sei nahe am Stadtzentrum und aus den westlichen und südlichen Stadtteilen gut zu erreichen.

Diese Resolution wurde mit 17 Stimmen und einer Enthaltung vom Bezirksrat angenommen.

Nun kann der Geschichte des Krankenhaus Siloah ein neues Kapitel hinzugefügt werden.

Der Name "Siloah" stammt aus dem Johannes-Evangelium, Kapitel 9. Dort wird ein Blinder von Jesus zum Teich Siloah geschickt, seine Augen zu waschen. Der Mann kam sehend wieder.

Die Urzelle des heutigen Klinikum Hannover Siloah wurde im Juni 1896 mit sieben Fachärzten in einer Art Poliklinik in der Falkenstraße 10 eröffnet. Eine stationäre Krankenpflege gab es noch nicht und so wurden die Patienten zunächst zu Hause von Schwestern des Henriettenstiftes weiter versorgt.

Am 30. Juni 1899 wurde dann die Diakonissenstation "Siloah zu Linden" mit zehn Betten eingeweiht und in Jahresfrist um weitere 20 Betten vergrößert.
1900 wurde die Klinik auf das Grundstück Hohe Straße 6 verlagert; hier gab es insgesamt 30 Betten. 1907 an die Petristraße als Haus mit 70 Betten.
1913 wurde das Krankenhaus von der Stadt Linden übernommen und erster Ärztlicher Direktor und Leiter der Chirurgie wurde Dr. Curt Roesebeck, der das Haus bis 1936 leitete.
1918 hatte das Krankenhaus 300 Betten, 1920 - durch die Eingemeindung Lindens nach Hannover - wurde die Stadt Hannover Träger des Krankenhauses.

1933-45 wurde das Haus in "Krankenhaus Ricklingen" umbenannt und 250 Betten standen für die Krankenversorgung zur Verfügung. Neben der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden im Januar 1946 weitere Gebäudeteile durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen.

Zwischen 1955 und 57 wurde das Haus auf 434 Betten erweitert. In den Jahren 1966-71 kamen weitere Einrichtungen und Abteilungen hinzu und es wurde neben dem Schwestern- und Schülerinnenwohnheim ein Kindergarten auf dem Gelände gebaut. 1973 wurde die Intensivstation mit 12 Plätzen eingeweiht, 1974 das notärztliche Einsatzfahrzeug im Siloah stationiert.

Seit dem 1. Januar 1998 gehört das Siloah zum Klinikum Hannover. Mit insgesamt sieben Einrichtungen, über 4000 Mitarbeitern und mehr als 2500 Betten ist das Klinikum die größte medizinische Einrichtung in der Landeshauptstadt Hannover.

Die ganze Geschichte des Krankenhauses Siloah