SV 08 Ricklingen Tabellenführer
Endlich ist es geschafft. Der Weg war lang und steinig und er wird nicht leicht bleiben, aber die Spielgemeinschaft von Hannover 78 und dem Altmeister SV 08 Ricklingen ist endlich Tabellenführer in der zweiten Bundesliga Gruppe Nord. Nach sechs Spieltagen stehen ebenso viele Erfolge auf der Habenseite aber es sind noch acht Spieltage zu absolvieren, ehe der Zweitligameister im Norden feststeht.
Einer der saisonalen Höhepunkte musste allerdings ausfallen. Da für den SV 08, wie für jeden Klub, Nationalspieler Leistungsträger sind, musste die Spitzenpartie gegen Stahl Hennigsdorf verlegt werden. Gleich Drei dieser seltenen Spezies waren zu Lehrgängen des DRV eingeladen worden.
Nun zieren also gleich zwei Mannschaften mit jeweils 18 Pluspunkten die Tabellenspitze. Lediglich in der Punktdifferenz können die Ricklinger gegenüber ihren ostdeutschen Konkurrenten ein Plus von 15 Zählern aufweisen. Nun ist man also auf die Neuansetzung gespannt.
Den dritten Rang, allerdings schon mit zwei Niederlagen behaftet, hat der FC St. Pauli Hamburg inne. Allerdings gab es für die Hamburger die beiden Pleiten bei den Topteams, und beide müssen in der Rückrunde noch in die Elbestadt. Es kann also gut sein, dass am Ende die Mannschaft mit den braunen Jerseys der lachende Dritte im Zweikampf sein kann. Wie stark der FC St. Pauli wirklich aufzuspielen in der Lage ist, zeigte sich beim Match in Ricklingen am 26. September. Am Ende stand ein mühevolles 26:23 für den DSV 78/08 auf der Habenseite. Doch bei den Ricklingern ist es wie bei vielen Spitzenmannschaften. Gegen die starken Gegner wächst man scheinbar über sich hinaus, während es gegen die schwächeren immer wieder Durchhänger gibt.
Besonders stark fiel diese Neigung in der Partie gegen die RU Hohen Neuendorf auf. Zur Halbzeit führte der Aussenseiter sensationell mit 8:3 und lediglich ein Kraftakt im zweiten Durchgang bescherte dem DSV 78/08 noch ein 16:8. Das man es auch besser kann, ja machen muss, zeigte sich dann in der Begegnung gegen den Hamburger RC. Der HRC zeigte sich zwar kampfstark, spielerisch jedoch stark eingeschränkt. Gegen einen solchen Gegner muss man einfach schnell und zielgerichtet spielen. Doch immer wieder machte man sich das Leben selbst schwer, in dem man sich im Mittelfeld verzettelte und es der gegnerischen Abwehr leicht machte. Trotzdem sprang am Ende ein standesgemäßer 40:5 Erfolg heraus, wobei angemerkt werden muss, das am Saisonanfang der FC St. Pauli den gleichen Gegner mit 98:0 weggeputzt hatte.
Leider kurz nach Redaktionsschluss gab es noch einen Höhepunkt für den DSV 78/08. Im Pokalviertelfinale traf man auf eigenem Platz auf den Lokalrivalen DRC Hannover. Der deutsche Vizemeister ging natürlich als hoher Favorit auf den Platz, aber auch im Rugby-Pokal gelten andere Gesetze, und vielleicht schafft ja der Aussenseiter vor einer hoffentlich sehenswerten Kulisse eine Sensation.