TuS Ricklingen

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TUS-Läufer starteten beim München-Marathon

Mittlerweise ist es fast zur Tradition geworden, dass Aktiven des TUS Ricklingen beim München-Marathon laufen. Auch in diesem Jahr machten sich zwei Läufer des TUS Ricklingen auf den Weg in die bayerische Hauptstadt.

Sie gehörten zu den fast 10000 Läufern, die sich am Sonntagmorgen kurz vor zehn in die Startblöcke im Schatten der Westfassade des Münchner Olympiastadions einreihten. Elegant reckten sich über den Köpfen der Starter die gigantischen Masten des Zeltdaches in den Himmel. Im Gegensatz zu den Vortagen wird sich die Sonne diesmal kaum sehen lassen. Trotz des kalten Windes waren die Laufbedingungen bei zirka zwölf Grad und trockenem Wetter gut.

Zunächst ging der Lauf in großem Bogen um den Olympiapark herum, vorbei an dem Verwaltungsgebäude der bayerischen Motorenbauer. Anschließend führte der Kurs durch Schwabing zur Leopoldstraße, der Pulsader Münchens. Danach ging es durch die Innenstadt mit den schönen Bauten. Nach zwölf Kilometern war der Marienplatz erreicht, Dreh - und Angelpunkt der Bayernmetropole, dominiert von der neugotischen Fassade des neuen Rathauses. Die Aktiven hatten keine Zeit, um das berühmte Glockenspiel mit den beweglichen Figuren zu genießen. Da sie den Marienplatz nach einer kleinen Runde zum zweiten Mall überquerten, wurden sie von den Zuschauern gleich zweimal begeistert angefeuert.

Am Isartor vorbei wurde dann die Altstadt verlassen. In der Nähe des Deutschen Museums kam dann als Schmankerl die einzige nennenswerte Steigung des Laufes. Ansonsten verlief die Strecke ausnahmslos flach. Die zweite Streckenhälfte führte durch schöne Wohngebiete mit vielen Bäumen im herbstlichen Gewande. Das Zuschaueraufkommen war hier erstaunlich hoch. Noch kann es mit Berlin und München nicht mithalten, aber wer auch gern mal läuft, ohne ständig angeschrieen zu werden, ist in München gut aufgehoben. Im Prominentenstadtteil Bogenhausen senkte sich dann der Kurs wieder zur Isar hin, eine kurze Erholung nach den Anstrengungen der vorherigen 28 Kilometer. Nach Überqueren der Max-Joseph-Brücke ging es dann in den herbstlich geschmückten Englischen Garten, der im ausgehenden 18. Jahrhundert im englischen Stil angelegt wurde und mit vier Quadratkilometern zu den größten europäischen Stadtparks zählt. Dies bekamen die Teilnehmer zu spüren, denn der Lauf führte jetzt über sieben Kilometer durch den Park.

Berühmte Biergärten wurden gestreift, ehe dann bei Kilometer 32 der gemütliche Biergarten Aumeister als nördlichster Punkt der Strecke erreicht wurde. Hier gab es Wasser und Iso sowie Kontrollmatten, um Betrügern unter den Läufern das Handwerk zu legen. Für den einen oder anderen wurde die grüne Lunge Münchens zur grünen Hölle. Mehrere Läufer gingen, dehnten sich oder saßen am Wegrand. Endlich wurde dieser schwere Abschnitt verlassen, und die Teilnehmer passierten erneut das belebte Schwabing.

Auf den letzten Kilometern wurden die erschöpften Läufer durch die zahlreichen Zuschauer, die teilweise eine Gasse bildeten, lebhaft angefeuert. Die letzten Erfrischungsstellen lockten mit Weizenbier, allerdings mit alkoholfreiem, was nach den Strapazen schauderlich schmeckte. Endlich war der Olympiapark wieder erreicht. Vorbei am Stadion ging es mit zwischenzeitlich sehr schwerfälligen Schritten durch den Marathontunnel.
Nach 30 Meter Lightshow und Disconebel wurde die Tartanbahn des Olympiastadions und das ersehnte Ziel nach genau 42195 Metern erreicht.

Hellmut Klünder vom TUS Ricklingen spulte sein Pensum mit der Swisswatch seiner Tochter trotz fehlendem Sekundenzeiger wie ein Schweizer Uhrwerk ab und verfehlte die angestrebte Zeit von 3:30 Stunden nur um wenige Sekunden. Matthias Weber konnte trotz alkoholfreiem Weizenbier sein Ziel, die Vier-Stunden-Marke zu unterbieten, wegen einer Muskelverspannung nicht erreichen, war aber mit der Endzeit von 4:12 Stunden dennoch zufrieden.

Anschießend ging es schnell zur Tasche, denn es wehrte ein frischer Wind, der sich mit den nassen Klamotten nicht vertrug. Auch die anschließende Brotzeit unter dem Olympiadach viel kürzer als sonst aus.

Als Fazit ist festzustellen, dass sich der München-Marathon zu einer spektakulären Veran-staltung gemausert hat, die eine Laufreise wert ist. Die Organisation kann man als perfekt bezeichnen, und die Laufstrecke ist sehr schön. Auch die Zuschauerresonanz lässt mittler-weile nichts zu wünschen übrig. Da die Münchner Veranstalter keine Riesensummen für Stars ausgeben, herrscht trotz der großen Teilnehmerzahl eine familiäre Atmosphäre. Die Veranstalter des Hannover-Marathons sollten sich hiervon eine dicke Scheibe abschneiden.

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Hettwer/Nöthel 2004