Antonio Vivaldi: Die Vier Jahreszeiten auf der Lobback-Orgel in St. Augustinus
Mit einer einzigartigen Übertragung von Vivaldis "Vier Jahreszeiten" wird dieses berühmte Instrumentalwerk auf der großen Lobback-Orgel in der Reihe Musik in St. Augustinus aufgeführt.
Die Pfeifenorgel ist mit ihrem großen Tonumfang und dem riesigen Klangfarbenspektrum ideal für die Wiedergabe geeignet. In der Orgelfassung der Vier Jahreszeiten zwitschern die Vögel im Frühling, im Sommer grollend der Donner und die Regentropfen und das klirrende Eis im Winter. Die Jagdhörner im Herbst erklingen durch die Zungenstimmen (Trompete, Posaune) der Lobback-Orgel in der akustischen Hallenkirche St. Augustinus besonders eindrucksvoll.
Die Übertragung der "Vier Jahreszeiten" auf die Kirchenorgel hat der Konzertorganist Detlef Steffenhagen aus Frankfurt am Main vorgenommen.
Er selbst wird das beliebte Instrumentalwerk auf der dreimanualigen Lobback-Orgel mit ihren 45 Registern spielen.
Detlef Steffenhagen
Detlef Steffenhagen studierte am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt am Main und anschließend bei Gerd Zacher an der Folkwang Musikhochschule in Essen.
Von 1988 bis 1999 war er Organist der Johanniskirche, der bedeutendsten Barockkirche in Frankfurt am Main.
Detlef Steffenhagen ist mehrfacher Preisträger des Wettbewerbes "Jugend musiziert" und konzertiert in Europa sowie Nord- und Südamerika
Sonntag, 15. August 2004, 17.00 Uhr
St. Augustinuskirche Hannover-Ricklingen
Göttinger Chaussee 145
Eintritt: 5,00 EURO; erm. 4,00 EURO
Original Sonette von Vivaldi
Frühling
Der Frühling ist gekommen und freudig begrüßen ihn die Vögel mit heiterem Gesang. Wenn die Zephyrwinde schmeicheln, murmeln süß die Quellen. Wenn der Himmel sich in schwarz hüllt, Blitz und Donner erschrecken, verstummt der Vögel Gesang und lebt in wiedergewonnenen Licht erst auf. Und auf den lieblichen Blumenwiesen, beim zarten Rauschen von Blättern und Pflanzen, schlummert der Hirte, den treuen Hund zur Seite. Zu ländlichen Dudelsackweisen tanzen Nymphen und Hirten unter dem leuchtenden Frühlingshimmel.
Sommer
Unter der lastenden Hitze der Sonne dürsten Mensch und Herde und versengt die Pinie. Erhebt der Kuckuck die Stimme und mit ihm singen Taube und Stieglitz. Der Zephyrwind weht süß, aber auf einmal bläst ihm der Nord ins Gesicht. Es klagt der Schäfer überrascht vom wilden Sturm und seinem Geschick. Von den Gliedern flieht der Schlaf, aus Furcht vor Blitz und Donner, vor Fliegen und Brummern. Ach seine Furcht ist nur allzu wahr. Donner und Blitz und Hagelschauer vernichten Lavendel und Getreide.
Herbst
Glücklich feiert der Bauer Mit Tanz und Gesang die gute Ernte Und vom süßen Wein des Bacchus entflammt, endet der Genuss im Schlummer. So beschließen Tanz und Gesang das Vergnügen. Und die beginnende friedliche Zeit lädt ein zu süßem Ruhen. Das Tagesgrauen sieht den Aufbruch der Jäger, mit Hörnern und Flinten eilen sie hinaus, es flieht das Wild, sie verfolgen die Spur. Schon erschreckt und ermattet vom Lärm Der Flinten und Hörner, verwundet Versucht es zu fliehen, muss jedoch sterben.
Winter
Zu gefrorenem Schnee erstarrend, bei Kälte und grausamen Wind, hackenschlagend, wärmesuchend, Zähneklappernd Die Nähe des Herdes lockt, Regenschauer vor den Fenstern. Das Eis verführt, doch die Furcht Einzubrechen, hält zurück. Man stolpert, man fällt, krachendes brechendes Eis mahnt zur Vorsicht Im Ofenrohr balgen sich die Winde. Scirocco, Bora und die anderen: Leiden und Wonnen des Winters.