Leserbrief
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Ein Leserbrief anläßlich des Osterfeuers in der Ricklinger Masch

Osterfeuer am 10.04.2004 des SPD-Ortsvereins Ricklingen


Hier: Genehmigung für öffentliche Veranstaltungen im Landschaftsschutzgebiet Stadtbezirk Ricklingen, Wasserfehdeweg

Wie durch die örtliche Presse und diverse Aushänge bekanntgemacht wurde, findet am Samstag, dem 10. April 2004, in der Leineaue auf dem Parkplatz am Pumpwerk (mitten im Landschaftsschutzgebiet!!!) das jährliche Osterfeuer der SPD Ricklingen statt. An der Veranstaltung nehmen jedes Jahr mehrere Tausend große und kleine Besucher teil!

Es geht mir nicht darum, diese Veranstaltung zu diskreditieren. Es zählt allein die Tatsache, dass das Deichfest der CDU Ricklingen Ende Januar/Anfang Februar eines jeden Jahres von der Region auch in diesem Jahr wieder abgelehnt wurde mit dem Hinweis, daß im Landschaftsschutzgebiet eine Veranstaltung wie das Deichfest nicht genehmigungsfähig sei. Die Umweltverbände, die beim Antrag für die Genehmigung der Veranstaltung beteiligt wurden, lehnten die Genehmigung ab mit dem Hinweis, dass größere Eingriffe im Landschaftsschutzgebiet wie eben die Genehmigung dieses Festes sich störend auf die dortige Landschaft auswirken würden und wertvolle schützenswerte Biotope in Gefahr seien.

Darum ist es für meine Nachbarn und Bekannte sowie die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils Ricklingen und auch für mich nicht nachvollziehbar, dass nun – im April !!! – während der Brutzeit von Vögeln und der Setzzeit von Niederwild eine Veranstaltung in diesem Ausmaß genehmigt worden ist, zumal in Luftlinie 150 m z.Zt. mehrere 100 Graugänse brüten. Wo ist hier eine Gleichbehandlung? Da würde mich schon interessieren, was die Umweltverbände hierzu gesagt haben. Oder wurden die etwa nicht beteiligt??? Mir ist bekannt, dass die CDU Ricklingen ihre Anträge in 12-facher Ausfertigung einreichen musste, damit die Umweltverbände beteiligt werden können. Sollte in diesem Fall etwa keine Anhörung der Umweltverbände stattgefunden haben? Das muß ich fast annehmen, und somit stellt sich die Frage für mich, inwieweit der Region eine fehlerhafte oder unsachgemäße Entscheidungspraxis vorgeworfen werden muß.

Der CDU Ricklingen schlage ich vor, nicht nur eine Stellungnahme hierzu vom Regionspräsidenten zu erbitten, sondern auch die Anschriften der Naturschutzverbände zu erfragen, damit dort entsprechend Nachfrage gehalten werden kann.

Die Genehmigung für das Osterfeuer am 10.04.2004 stellt für mein Empfinden eine krasse Ungleichbehandlung der Antragsteller dar.

Wie gesagt: Es geht nicht um das Verbot des Osterfeuers. Eine Gleichbehandlung aller Antragsteller vor dem Gesetz ist Pflicht auch der Volksvertreter in der Region.

Axel Dreyer

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Lesen Sie zu diesem Thema auch den Kommentar zu einem Gast-Eintrag im Fidele Dörp-Forum von Erich-Peter Potthof (1. Sprecher des Deichgrafen-Collegiums Ricklingen) am 7. April 2004 um 20:56:52 Uhr:
„Hallo, lieber Gast!
Nur zur Klarstellung nicht nur die CDU sondern die überwiegende Mehrheit der Ricklinger Bürgerinnen und Bürger ärgert sich darüber, dass das Deichfest nicht mehr auf seinem angestammten Platz stattfinden darf. Es ist auch nicht nachvollziehbar, dass im Januar/Februar ein Fest mit dem Hinweis abgelehnt wird, es wirke sich störend auf die Landschaft und wertvolle schützenswerte Biotope aus. Jetzt, im April, während der Brutzeit der Vögel und der Setzzeit von Niederwild wird im Landschaftsschutzgebiet eine Großveranstaltung wie das Osterfeuer genehmigt...“
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Gast schrieb am 9.Apr.2004 um 07:18:40:
„Hallo, hallo, ich habe eine neue Idee: warum legt man die Feste nicht zusammen: Osterdeichfest mit ordentlich Feuer“...mehr

Anne Stache schrieb am 12.Apr.2004 um 18:53:17:

„Zunächst ein Wort an Meisi, den Lieben....

Mit diesen Äußerungen bringst Du uns kein Stück weiter.

Um die Diskussion wieder auf die sachliche Ebene zu bringen:

Axel Dreyer hat Recht, wenn er davon spricht, dass die Regionsverwaltung Hannover als Genehmigungsbehörde hier mit zweierlei Maß misst bzw. ihr Ermessen, das ihr bei ihrer Entscheidung gegegen ist, nicht pflichtgemäß ausübt. Als Festleiterin des Ricklinger Deichfestes habe ich in den vergangenen zwei Jahren jeweils die Genehmigung am traditionellen Standort hinter dem Deichtor in 12-facher Ausfertigung einschließlich Beifügung der Pläne mit genauer Einzeichnung des Standortes des Festzeltes, Toilettenwaten usw. einreichen müssen. Von der Regionsverwaltung Hannover wurde mir schon im Herbst 2002 angekündigt, dass es geraume Zeit dauern würde, bis sich alle Umweltschutzverbände zu dieser für das Landschaftsschutzgebiet "Obere Leine" doch "schädlichen Veranstaltung äußern würden. Mir wurde sogar angeraten, den Antrag auf Genehmigung dieser Veranstaltung zurückzuziehen, weil die Ablehnung durch die Regionsverwaltung mit Gebühren verbunden sei. An dieser Stelle würde mich die Stellungnahme der Umweltschutzverbände zur Erteilung der Genehmigung für das Osterfeuer interessieren und ich werde die Regionsverwaltung bitten, diese Stellungnahmen öffentlich zu machen.

Wer Ricklingen kennt und liebt, weiß, was bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen in unserer wunderschönen Ricklinger Masch los ist. Das wäre auch in Ordnung, wenn alle unter Beachtung der Landschaftsschutzvorschriften unser Naherholungsgebiet nutzen. Fakt ist: Die Haltung der Regionsverwaltung geht an den tatsächlichen Verhältnissen vorbei. Sie sollte lieber mal ihre ordnungsrechtlichten Befugnisse in der Zeit von April bis Oktober wahrnehmen. Mir sind Äußerungen von Polizeibeamten bekannt, wonach man seitens der Polizei getrost ein zweites Revier in der Masch eröffnen könne, um den Verstößen gegen den Landschaftsschutz Herr zu werden.

Auch ich fordere daher die Regionsverwaltung auf, ihre Maßstäbe für die Erteilung von Genehmigungen im Landschaftsschutzgebiet zu korrigieren und sie den tatsächlichen Verhältnissen anzupassen. Veranstaltungen wie das Deichfest und das Osterfeuer laufen kontrolliert ab und der jeweilige Veranstalter selbst hat ein hohes Interesse, die Natur weitestgehend nicht zu stören, Müllhinterlassenschaften zu vermeiden und den Autoverkehr im Landschaftsschutzgebiet in Grenzen zu halten.

Auch mir geht es nicht darum, dass das Osterfeuer der SPD künftig veboten wird; Im Gegenteil: Wir alle sind bemüht, hier im Stadtteil das Gespräch zu suchen, sei es nun beim Deichfest oder beim Osterfeuer.

Ein kleiner joke sei erlaubt, wie die Landeshauptstadt Hannover mit dem Umweltschutz umgeht: entspricht aber der Wahrheit:

Ich war im vergangen Frühherbst Zuhörerin bei einer Sitzung des Stadtbezirksrates Ricklingen, wo es um eine Anfrage ging, warum mitten im Sommer während des Heranwachsens der Graugänse ein riesiger Tellermäher auf deren Brut- und Aufenthaltsflächen rund um den Benedessenweg/Am Beekestrand eingesetzt wurde: Antwort der Verwaltung: "Der mähende Landwirt hat bei der Mahd kein Tier angetroffen!Q!!" Noch Fragen?

Allen Besuchern des virtuellen "fidelen dörps" noch ein schönes Rest-Ostferfest von meinem Urlaubsort
Anne Stache“

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Hettwer/Nöthel 2004