Ricklinger Juli 2002 | ||
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SV 1908 Ricklingen - Ziel erreicht
Die Saison hat sich dem Ende zugeneigt, und sie ist, aus Ricklinger Sicht, recht spektakulär zu Ende gegangen. Trotzdem will es sich der Traditionsverein nicht nehmen lassen, seinem Ortsteil-Konkurrenten, dem DRC Hannover, erneut zur deutschen Meisterschaft zu gratulieren. Da hat das Freundschaftsspiel im Februar wohl doch etwas genützt. Etwas anders dagegen die Situation am Mühlenholzweg. Das recht gute Ergebnis gegen den DRC sowie die knappe Pokalniederlage beim Erstligisten in Offenbach hatten Hoffnungen geweckt, die leider nicht gehalten werden konnten. Außerdem schlug das Verletzungspech in einer Weise zu, die einem den Glauben an das Gute verleiden könnte. Beim Spiel gegen Stahl Brandenburg im April fehlten z.B. sieben Stammspieler. Da konnte noch so gut trainiert, gespielt oder taktiert werden, es wurde jedes Match zur einer Härteprobe. Vor der Saison hatte der damals neue Trainer des SV 08, Carsten Segert, den vierten Platz als Ziel angegeben. Er hatte dies damals durchaus realistisch begründet, dass die Mannschaft genug Potenzial hätte, um nichts mit dem Abstieg zu tun haben zu müssen, aber gleichzeitig von der Meisterschaft noch etwas entfernt wäre. Trotzdem wollte man, zumindest auf eigenem Geläuf, jeden Gegner kräftig ärgern. Das gelang dann auch recht gut. Lediglich gegen die Topfavoriten Germania List Hannover (11:28) und Post SV Berlin (16:19) musste man zuhause Niederlagen hinnehmen, wobei vor allem das Spiel gegen die Berliner schmerzte. Im vermutlich besten Spiel der Saison hatte man den Meister der 2. Bundesliga Nord lange Zeit im Griff, ja, man sah wie der sichere Sieger aus. Erst in der Nachspielzeit, der Schiedsrichter ließ unverhältnismäßig lange fünf Minuten nachspielen, musste man dem unglaublichen Kraftakt Tribut zollen, und noch einen Versuch inkl. Erhöhung kassieren, der die Entscheidung bedeutete. Die Mannschaft erreicht aber schließlich noch den avisierten vierten Tabellenplatz, da sich die Teams im unteren Mittelfeld durch ihre Ausgeglichenheit gegenseitig die Punkte abnahmen, und unserer Auswahl am letzten Spieltag die Möglichkeit einräumten, mit einem Sieg gegen den Tabellennachbarn FC St. Pauli den vierten Platz zu halten. Das gelang auch mit einem 31:0 recht eindrucksvoll, und der Fan auf der Tribüne musste traurig daran denken, was ohne Verletzungspech und manchmal auch mit genug Kondition möglich gewesen wäre.
In der kommenden Saison wird man erneut einen Anlauf in Richtung Tabellenspitze machen. Dabei wird ein neuer Trainer an der Bande stehen. Es ist Jens Himmer, der von Hannover 78 an die Beeke wechselt. Damit konnte ein kompetenter Ex-Nationalspieler geworben werden, der mit seinen Fachkenntnissen sicherlich über den Verlust von Carsten Segert hinweghelfen wird, der vermutlich wieder zurück zu Germania List geht. Ob dagegen Spieler den SV 08 verlassen, oder neue Akteure gewonnen werden können, steht noch in den Sternen. (Manfred Schneider)
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